Betreff
Informationen zum Stand des Vorhabens "Herrichtung der Europabrücke Neurüdnitz - Siekierki für den touristischen Verkehr"
Vorlage
I-BOA/813/21-AA
Art
Informationsvorlage

Produkt:              EU-Vorhaben

Einreicher:         Helge Suhr

 

Sachverhalt und Begründung:

 

Nachfolgend gibt die Amtsverwaltung aktuelle Informationen zum Umsetzungsstand des Vorhabens „Herrichtung der Europabrücke Neurüdnitz – Siekierki für den touristischen Verkehr“.

 

  1. Finanzierung

Die Gesamtprojektkosten betragen derzeit unverändert 5.138.000 €. Kreditaufnahmen sind nach aktuellem Stand nicht erforderlich.

Folgende Leistungen sind noch auszuschreiben, da sie zunächst entfallen mussten bzw. noch nicht bekannt waren:

Maurerarbeiten (Pfeiler)

Wasserbau (Steinschüttung in der Oder)

Tiefbau (Anbindungen Brücke, Vorplatz)

Elektroinstallation (Brückenzeichenbeleuchtung)

Es wurde der Auftrag für Landschaftsbauarbeiten (Ersatzpflanzung Bäume) vergeben für

rund 10.700 €. Das Ausschreibungsergebnis war angesichts der Schätzung von 20.000 €

günstig.

 

 

  1. Stand der Arbeiten

Der Korrosionsschutz vollendet derzeit den zweiten von sieben Überbauten. Der Gerüstbau hat schon den nächsten Abschnitt vorgestreckt. Hierbei handelt es sich um das Hauptjoch über die Fahrrine der Oder. Nach Auflage durch das Wasser- und Schifffahrtsamt muss dieser Abschnitt in vier Unterabschnitten umgesetzt werden, um mindestens die Hälfte der Fahrrine freizuhalten. Der Stahlbau erarbeitet am 2. Überbau die Fahrbahn-Unterkonstruktion. Der Tischler den Fahrbahneinbau am ersten Überbau vollendet. Ein exakter Bauzeitenplan ist in Arbeit. Ziel ist die Fertigstellung 2021. Der polnische Abschnitt soll wohl am 09.05.2021 am Tag des polnischen EU Beitritts eröffnet werden.

 

  1. Naturschutz

Nach einer Drohnenbefliegung konnte das brütende Uhu Weibchen im Umfeld der Brücke nachgewiesen werden. Die uNB sprach unmittelbar mündlich einen Baustopp aus. Dieser wurde vom Landrat jedoch nach einvernehmlicher Beratung wieder aufgehoben. Das Monitoring wird nun verdichtet, um das Störungspotenzial der Bautätigkeit für den Uhu zu beobachten. Störungsmindernde Maßnahmen werden geprüft. Besonders sensibel ist die Brutphase, da das Gelege verdirbt, wenn es das Weibchen für wenige Stunden nicht bebrütet. Mögliche Unterbrechungen der Bautätigkeit sind in den nächsten Wochen daher nicht auszuschließen.

 

 

  1. Namensgebung der Brücke

Es wurde eine Initiative der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e.V. an das Amt und den Leadpartner herangetragen, die Brücke in „Władysław Bartoszewski“ zu benennen. Die Benennung der gesamten Brücke wird auf deutscher Seite zurückhaltend gesehen. Es werden Alternativen in Form der entsprechenden Benennung des polnischen Teils, Bildung eines Doppelnamens oder Installation von Gedenkstätten auf der Mittelinsel geprüft. Für die Gestaltung eines „Pfades der Brückenbauer“ ist die Durchführung eines KPF-Vorhabens mit INTERREG VA Förderung im Gespräch. Hier könnte auch das Gedenken an deutsche Akteure in den deutsch-polnischen Beziehungen Gegenstand sein und andere Brücken einbezogen werden.