Produkt: EU-Vorhaben
Einreicher: Helge
Suhr
Sachverhalt und Begründung:
Nachfolgend gibt
die Amtsverwaltung aktuelle Informationen zum Umsetzungsstand des Vorhabens
„Herrichtung der Europabrücke Neurüdnitz – Siekierki für den touristischen
Verkehr“.
- Finanzierung
Die
Gesamtprojektkosten betragen derzeit unverändert 5.138.000 €. Kreditaufnahmen
sind nach aktuellem Stand nicht erforderlich.
Folgende
Leistungen sind noch auszuschreiben, da sie zunächst entfallen mussten bzw.
noch nicht bekannt waren:
Maurerarbeiten
(Pfeiler)
Wasserbau
(Steinschüttung in der Oder)
Tiefbau
(Anbindungen Brücke, Vorplatz)
Elektroinstallation
(Brückenzeichenbeleuchtung)
Mehrkosten wurden
von einem Baubetrieb für die verlängerte Bauzeit
(Baustelleneinrichtungs-
und Vorhaltekosten), höhere Kosten für Strom aus Generatoren anstelle Netzstrom
und Stillstandszeiten wegen unterbliebener Vorleistungen anderer Gewerke. Zu
der Gewährung von Mehrkosten wird ein separater Beschluss gefasst.
- Stand der Arbeiten
Der
Korrosionsschutz arbeitet derzeit am dritten von sieben Überbauten. Hierbei
handelt es sich um das Hauptjoch über die Fahrrine der Oder. Nach Auflage durch
das Wasser- und Schifffahrtsamt muss dieser Abschnitt in vier Unterabschnitten
umgesetzt werden, um mindestens die Hälfte der Fahrrine freizuhalten. Der
Stahlbau und der Tischler haben die Arbeiten am 2. Überbau fertig gestellt. Ein
exakter Bauzeitenplan zeigt nun die Fertigstellung des Korrosionsschutzes bis
Dezember 2021 auf. Für die anderen Gewerke muss die weitere Zeitplanung noch
erfolgen. Die Arbeiten reichen in jedem Fall bis ins Jahr 2022. Der polnische
Abschnitt soll nun am 26.06.2021 eröffnet werden.
- Naturschutz
Das Uhu-Monitoring
wurde in der Frequenz verdichtet. Es wurde ein Beobachtungspunkt auf der Höhe
des Brutpfeilers geschaffen, in Verbindung mit einem Laufsteg dorthin. Trotz
intensiver Beobachtung ist weder das Uhuweibchen noch Eier noch Jungvögel zu
beobachten. Auf dem Brutpfeiler herrsch hoher Bewuchs. Der Ornithologe
vermutet, dass das Gelege aufgegeben wurde. Vermutlich sind die Eier
abgestorben, weil das Weibchen sie in Folge einer Störung für längere Zeit in
einer kalten Periode verlassen hat. Der Grund der Störung ist nicht bekannt.
Ein belastbarer Zusammenhang zur Baustelle besteht nicht. Das Weibchen zeigte
sich bisher recht unempfindlich gegen Störungen.
- Namensgebung der Brücke
Die Umbenennung
der Brücke zur Würdigung des Herrn Władysław Bartoszewski ruht
derzeit. Es ist unklar, welche Institution auf der polnischen Seite für einen
KPF Förderantrag zu einer Veranstaltung, einer Ausstellung und einer
Gedenkstätte im Brückenumfeld auf Initiative der Deutsch-Polnischen
Gesellschaft Berlin e.V. zur Würdigung des Herrn Władysław
Bartoszewski zur Verfügung steht. Auf kommunaler Ebene wird die Initiative
zurückhaltend beurteilt.
- EVTZ Gründung
Die Gründung wird
auf Ebene der brandenburgischen Landesregierung sowie des Marschallamtes
Westpommern begrüßt. Es fand eine Abstimmung mit dem MLUK, MIK und MdFE statt.
Das förmliche Verfahren aus Beschlussfassungen, Abschluss einer vertraglichen
Übereinkunft, Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden und öffentlicher
Bekanntmachung in beiden Ländern wurde grob umrissen. Das Verfahren wird 1-2
Jahre dauern. Zur Unterstützung möchte das Amt einen bekannten externen
Experten binden. Weitere Stellen der Landesregierung sind zur Stellungnahme
einzubeziehen. Als nächstes findet eine Abstimmung mit dem Marschallamt statt.
- Ausreichung der Fördermittel
Derzeit wurde der
zweite Partnerbericht für den Zeitraum 01.07.2019 bis 31.12.2019 die
Investitions- und Landesbank (ILB) und den Brandenburgischen Landesbetrieb
Liegenschaften und Bauen (BLB) freigegeben. Es steht die Ausreichung von ca.
150.000 € Fördermitteln im Raum. Der dritte Partnerbericht (01.01.2020 bis
30.06.2020) wird aktuell inhaltlich und rechnerisch vorbereitet.
- Workshop für lokale Künstler
Der Förderbescheid
sieht die Beteiligung verschiedener lokaler Bevölkerungsgruppen zum Vorhaben
vor. Es fand bereits ein Workshop für fachlich Beteiligte zum Thema
Naturschutz, insbesondere Vogelschutz statt sowie einer für die lokale
Bevölkerung, angebunden an eine Gemeindevertretersitzung in Oderaue. Nunmehr
sollen sechs deutsche und polnische Künstler unter externer fachlicher
Moderation zwölf Werke in Auseinandersetzung mit dem Bauwerk in der Landschaft
schaffen, die in einer Wanderausstellung in den kommenden Jahren gezeigt
werden. Der Workshop findet im Herbst 2021 statt.